Zum Begriff Bedürfnisskalen

From Karl Polanyi
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Deutscher Text zum Nachlesen

Lediglich zur Erleichterung der Demonstration eines ebenso schwierigen als bishe unbearbeiteten Gebistes der Psychologis hat Karl Menger in seinen Ausführungen über die „konkreten Bedürfnisbefriedigungen” den einzelnen Bedürfnisbefriedigungen oder, wie wirr sie heute nonnen, Bedürfnisregungen, Ziffern zugeordnat (Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, 2 Auflage, s. 122 und 124). So kam seine „Skala der Dedeuntung der verschiedenen Bedürfnisbefriedigungen” zustande. Sibgemist mit 10 und endet mit 0. Es ergibt sich die Tabelle

I II III IV V VI VII VIII
10 9 8 7 6 5 4 3
9 8 7 6 5 4 3 2
8 7 6 5 4 3 2 1
7 6 5 4 3 2 1 0
6 5 4 3 2 1 0
5 4 3 2 1 0
4 3 2 1 0
3 2 1 0
2 1 0
1 0
0

Böhm-Bawerk hat, nur in etwas anschaulicherer Form, dieselbe Tabelle verwendet. Diese Menger-Bömsche Tabelle ist die Grundlage der weitverbreiteten Vorstellungen über das Dasein von „Bedürfnisskalen” In welchen Falle könnte man nun sagen, dass diesen Tabellen mehr als eine blosse Illustrative Bedeutung zukommt, dass sie labenkeit ein Abbild der Wirklichkeit sind? Dazu wäre es notwendig, das Wirtschaftssubjekt einen begrenzten Vorrat an Geld oder Gütern unter bestimmten gleichbleibenden Bedingungen in einer bestimmten Reihenfolge widmen zu lassen und das Ergebnis der Widmungen aufzuzeichnen.

Die Widmung kann arrfegen
a) indem einem Wirtschaftssubjekt erst ein, dann zwei, dann drei, dann ..n Geldeinheiten zur Verfügung gestellt werden und beobachtet wird wie viel Geldeinheiten des Wirtschaftssubjekt jedesmal auf die Erlangung der Güterart A, B .. K, L, M verwendet.

b) indem einem Wirtschaftssubjekt erst 1 denn 2 dann 3 dann .. n Einheiten einer bestimmten Güterart zur Verfügung gestellt werden und beobachtet wird, wieviel Einheiten des Wirtschaftssubjekt jedesmal den Verwendungsartn A, B .. L,L, M widmet. (Bemerkung: Versuch ist jedesmal ganz zu wiederholen, d.h. che der 2,3,4, Versuch vorgenommen wird, ist der ursprünglicher Zustand des Wirtschaftssubjekts wiederherzustellen, -- Der Versuch braucht nicht faktisch vorgenommen zu werden ; es genügt unter Umständen eine Abfragung, die des Ergebnis der entsprechenden Gedankenexperimente des Wirtschaftssubjekts fixiert) Auf Grund derartiger Versucht (beziehungseise Abfragungen) ist eine Bedürfnisskala des Wirtschaftssubjekts auf folgende Art zu gewinnen. Die höchste Ziffer der Skala sei 10.
Al Die Ziffer 10 wird derjenigen Güterart zugetteilt, deren Erlang ung das Wirtschaftssubjekt seinen Geldbesitz dann widmet wenn seinen Geldvorrat sich aus eine Einheit beschränkt. Mit 9 werden diejenigen Widmungen bezeichnet dinen er seine zweite Einheit widmet falls et nur zwei besitzt mit 8 dene Widmung der er seine dritte Einheit widmet, wenn er man 8 besitzt. Die Widmungen bei denen das Wirtschaftssubjekt in Zweifel ist, welcher er bevorsugen selt, erhalten eine gleich hohe Ziffer.

c) Die Ziffer 10 wird darjenigen Verwendunsart zugeteilt, der das Wirtschaftssubjekt seinen Vorrat widmet wenn dieser sich auf eine Einheit beschränkt. Die Ziffer 9 wird der Verwendungsart zugeteilt, der das Wirtschaftssubjekt seine zweite Einheit zuwendet wenn dieser 8.
Vorrat sich aus 8 Einheit beschränkt. Auch hier können wir die Widmungsarten bei denen das Wirtschaftssubjekt im Zweifel verharrt welche zur bevorzugen soll, mit derselben Ziffer bezeishnen. In beiden Fällen (a und b) erhalten wir eine tabellarische Reihung der Bedürfnisfriedigungen vers bedürfnisgattungen deren Form der gengerschen Tabelle entapricht. Auf Grund dieser Tabellen eind folgende Fragen beantwortbar:
1) wie groß ist der Bedarf des Wirtschaftssubjekts in den in der Tabelle aufgenommenen Güterarten. Was ist die größenmäßige Reihenfolge der bedürfnisregungen des Wirtschaftssubjekt über eine Geldainheit verügt, über zwei Geldeinheiten verfügt, u.s.w., immer unter der Veraussetzung bestimmter unveänderter Preisefür die betreffenden Güterarten?
2) Was ist die größenmäßige Reihenfolge der Bedürfnisregegungen des Wirtschaftssubjekts in den verschiedenen Bedürfnisgattungen deren Befriedigung in der Tabelle berücksichigt ist, falls das Wirtschaftssubjekt über eins, über zwei, u. s. w. Einheiten des betreffe den Alternetivgutes verügt.
3) Im Fall a) besteht der Vorrat aus Geld, das bei bestimmten Preisen zur Erlangung bestimmter Göter verwendet wird. Im Fall b) besteht der Vorrat aus Gütern einer bestimmten Art, die verschiedenen Verwendungen gewidmet werden.
4) Ohne die ine den obigen Nachsätzen enthaltenen Einschränkungen haben die Tabellen keinen Sinn. Sie sind eine abgekürzte Darstellung eines Tatbestandes dessen einzelne Elemente bei der Verwertung der Tabelle nicht nachträglich willkürlich vernachlässigt werden dürfen.

Die Annahme, dass es eine Bedürfnisskale gewissermaßen auch und unabhängig von den ganz bestimmten Voraussetzungen gäbe unter denen die Tabellen gewonnen wurden, also eine Bedürfnisskala der Wirtschaftssubjekte an sich als Teil der Wirklichkeit, ist unbegründet.

Text Informations

Reference:
KPA: 03/05 (3 typed pages)
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Lg Name
EN On the Concept of Scale of Needs
FR Sur le concept d'échelle des besoins