Von Felix Schafer zu Ilona Duczyńska und Kari Polanyi-Levitt (23. November 1964)

From Karl Polanyi
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Deutscher Text zum Nachlesen

[7] This letter, dated 23-11-64 is to Ilona and Kari. It starts with the congratulations on her article (sent to Kari). This letter accompanied present papers/pages} 11 bottom to 17 top.

fertig erpiert, weil ich darauf im 3 Abschnitt zurückkommen will. Ich glaube Du liebe Ilona hast geschrieben, daß Du mit Kari und ungarischen Freunden aus Karl’s Jugend sein Leben und Wirken darstellen willst. Wenn ich dazu etwas bestragen darf, erachte ich das als ein großes Privilegium. Das, was ich jetzt schreibe, ist für sein Andenken, für Dich und Kari und schließlich für mich selbst geschrieben. Deswegen ist manche persönliche Erinnerung drin und deswegen schriebe ich auch denbiel, weil ich Eine Stimmen und Wort-deutsch im Ohr habe. Aber wenn Ihr wollte schriebe ich auch English – ich habe allerdings aus Denn Burefleur, liebe Ilona, den Eindurch, daß Ihr das nicht wollt – und jedenfalls mache mit dem, was ich schreibe, was Du willst. Wenn Du irgendwelche Änderungen etc. haben willst hatte dass mich wissen. Ich sende jetzt das teilweise geänderte Stuck aus dem Manuskript, das Du schon hast. Es beginnt auf Seite 6, 10 Zeile von unter und geht bis zum Ende du Seite 9. Leider ist es nicht schön geschrieben, die Maschinen, die ich bemitzte [besitze], haben bei verschiedenen geligensviten aufgespielt, doch hoffe ich, daß es halbwegs geht. Um Zeit zu sparen habe ich Teile aus dem alten Manuskript eingeblebt, so ich glaube sie kenitzer zu können. Ich hatte das Bedürfnis die kleine Umarbeitung nach dem Lesen du “Essence” vorzunehmen, kann ich am 2. Abschnitt weiterarbeite. Dem sonst “fällt es (das was man ändern wollte) einen in den Rücken” wie Karl einmal mir sagte.

[8] Im wesentlichen handelt es sich mer ming arbeiten Manuskript nur seine Darlegungen über die Objektivationen, wie sie in der “Essence” vorkommen, und nur seine Ausfrührungen über das Individuum als höchster Wert und über hier die moralische Einheit seines Wirkens liegt. Obgleich das schon in die Londoner Zeit hinübergriff, habe ich das schon jetzt Bericht, weil es seine beheusundige, tolerante, freiheitsliebende (das ist nicht der richtig Ausdruck) und vorurteilslose Persönlichkeit aus seiner Weltanschauung heraus begrifflich nuseht. Auch etwas von Deinen Artikel, liebe Ilona, liebe Kari, habe ich in diesen Zusammenhang beruitzt. Der zweite Abschnitt ist schon teilweise geschrieben. Er beginnt mit Karl’s Ableitung eines Freisystems unter sozialistischen Wirtschaft. Das war “formale” Theorie, weil Mises und seine Schule mit “formaler” Theorie Unmöglichkeit einen solchen Preisbildung behaupteten. Aber trotzdem war schon ein Vorknte des “Substantiven” drin, weil ein Gütervorrat im Burtz die Gesellschaft zur Verkehrung an mit “Kaufkraft” ausgestallte Einzelne angenommen würde und dabei der Gütervorrat und die Kaufkraftverteilung unter die Einzelnen mutleitbar gesetzt wurde (Einkommen unabhängig vom Produktivprozess). Birkenfeld sagte Ihm daß seine Annahmen sozialistischen seien – er meinte damit auch Karl’s Model der Kaufkraftwirtschaft – und da liegt des “Substantive”. Karl antwortete, daß es Hui nur großes Vergingen mache, zu hören, daß seine Kaufkraftwirtschaft den Kapitalismus transzendiere. Ich werde darum versuchen den Gegensatz i.e. des Begriffspaar “Tauschwirtschaft-Kaufkraftwirtschaft” in seinem Sinn zu erörtern. Dabei wurde ich sagen, das “Tauschwirtschaft” und “Kaufkraftwirtschaft” [9] als zwei “Konstruktionen” (Modelle) einen Verkehrswirtschaft ansah. Jede von ihnen war du “theoretische Ort” verschiedenen Probleme, war sie “stellbar und lösbar” wären. Man kommt zur Kaufkraftwirtschaft durch Anwendung dem Konstruktion “isolierter Wirt” auf die Gesellschaft und zur Tauschwirtschaft durch diese Anwendung auf jeden Einzelnen. Vor der Preisbildung müssen in der Kaufkraftwirtschaft für den Kaufkraftvorrat jedes Einzelnen als Verwendungsmöglichkeiten für seinen Kaufkraftvorrat Mengenverhältnisse Güterart nach gefragte und vorrätige Menge gleich sind. (Equilibrium) Analoges gilt für die Tauschwirtschaft, wo der Preisbildungsprozess aus den schon angenommen Mengenverhältnissen zwischen den Verschiedenen Güterarten eines als Fei heraushilft. Er hat damit Erkenntnisse vorausgenommen, die Hicks auf Pareto fußend weitergebaut hat. Nur daß er und andere nicht wie Karl sich mit einem Preisbildungsprozess aufgehalten haben sondern kurz Preise angenommen haben. Auch haben sie nicht wie Karl gesehen, daß die Mengenverhältnisse gewichen Kaufkraft und Gütervorrat bezer. zwischen verschiedenen Güterarten der Ausdruck für den vergesellschaften Menschen – hier Wirtschaftsichert – sind. (Hier ist einer der Fruchte wo der vergesellschaftete Mensch als logische Earcheit seiner Lehren erscheint). Ferner hat Karl gesagt, daß [10] die Grenznutzentheorie auf diese hat nichts neues in den Preisbildungsprozess beinge, kein Übergang vom Subjektiven zum Objektiven finde statt (Eine Anwendung seiner Erklärung der Objektivationen vom vergesellschafteten Menschen aus). Das sei nur Gegensatz zur objektiven Theorie, die der Preis als etwas “Neues” (Arbeits, Kosten, etc.) erkläre. Die Tauschwirtschaft hat Karl schon in Wien (Kelsheim) als Marktwirtschaft erklärt und den Prozess wahrscheinlich schon doch vorgetragen, der er in die “Transformation” ausgeführt hat. Hier liegt eine Verbindung zwischen dem Theorem Tauschwirtschaft- Kaufkraftwirtschaft und seinen späteren Werken (Transformation 1944, Kap 16, p. 196/97). Die Kaufkraftwirtschaft mag als “substantiv” erschienen (Managed currency, Retivierung, Papiergeld) und das “double movement” kann vielleicht als Bewegung von Tauschwirtschaft zu Kaufkraftwirtschaft angesehen werden, allerdings kommen diese beiden Typen wie ein vor. Das kommt aber schon in der dritten abschnitte, ___ 2, rusehlte ich aus etwas unter Karl’s Werken in Volkswirt über persönlichen Erinnerungen sagen. Das sind die “outlines” hier der 2. Abschnitt an dem ich arbeite. Ich werde mich bemmürken sein früheres Werken mit seinem späteren zu verknüpfen. In mancher Konsrcht scheint mir sein Begriffspaar “Tauschwirtschaft-Kaufkraftwirtschaft” in Seinem späteren Begriffspaar “formal-substantive” zu entsprechen. Doch das kommt wie ich hoffe in 3. Abschnitt. Zur 2. will ich nun noch sagen, das ihm als Ergebnis seiner Forschungen des Zurechnungsproblems der Österreichern Schule unter den Händen verschwand. Das war der tiefere Grund, warum er mit seiner Arbeit über die Lösung Mayer’s (1928-32 arbeitete er davon) [11] wie ganz fertig wunde. – der Brief ist l[eider] geworden als es handschreiblich zulässig ist. Ich hätte zur Verminderung Eurer Mäche keiner Lesen die Maschine bennitzen sollen, doch ich will den Brief nicht durch Umschrieben verzögern. Mir liegt daran, daß ihr beide wissen sollt, daß ich soviel ich kaum au der Sache arbeite. – Nun nach etwas zu Deinen vorhergehenden Brief, liebe Ilona, wo dir nun über verschiedenere Freunde und Bekanister schriebst. Der Tod Boch’s hat mich sehr betriebt. Aberwohl ich im Sturm der Jahre mir wenig au ihn gedacht habe, war es doch ein “shock”. Er was ja eine Stück meinen Jugend. Und 63 ist noch sehr früh fin ein Eude. Allerdings hat er viel mitgemacht. Er war wie ein hiesign Parteiführer gesagt hat “a soldier in the army of Human Progressive” und lange auf gefahrvollen Kosten. Er hat sich topfer gehalten. Er soll im Froeden nuchen. Was der über Kolnai schreibst, ist gewiss nicht erfindlich. Die Tendenz dazu war wahrscheinlich irunner da, weil er für die katholische Kirche sehr eingenommen war. Hoffentlich geht es ihm halbwegs gut. Was Dir über Popper sagst, hat uns nicht überrascht. Bevor ich über Popper in dem alten Manuskript schrieb, bin ich in die hiesige Universitätsbibliothek gegangen, weil ich Spuren einer Diskussionen mit Karl nachweisen wollte. “Historismus” und “Open society” konnte ich nicht finden (gewiss meine Schuld). Doch konnte ich mit Gütern Gewissen schreiben, daß der Einfluss Karl’s in “Historismus” da ist. Ich habe noch die zahlreichen Diskussionen über Mannheim im Ohr, wenn ich auchwenig oder besser gesagt nichts davon verstand. Aber so viel weiß ich doch, daß Popper Karl’s Anregungen akzeptierte. Der Einfluss Karl’s [12] steht daher fest. Wir finden noch immer, daß ilum zu Dank verpflichtet sind und so wollte ab etwas positive schreiben. Aber nachdem ich an der Universität war. Haben wir beide – auch Adele war unangenschen berhet – gewusst, daß er irgendwie nicht das geblieben ist, was er war. Ich fand nämlich von ihm in die Universitätsbibliothek zwei Bände über Logisch. Die Notizen, die ich mir suchte, sind mir verloren gegangen. So kann ich mich an den Titel nicht mehr erinnern. Aber ich weiß, daß es Übersetzungen aus dem Deutschen waren, die ich glaube, 1958 erschienen, eben das, was wie Dir sehrebst schon in Wien gescherken würde. Mir fiel rusbetsam auf, daß Karl weder ins Vorwort nach im Zuder der Autoren genannt war. Und doch war von Logik auch in den Diskussionen nicht Karl die Rede Überigens muss doch Popper irgendetwas über Michael Polanyi zu sagen haben. Ich glaube – ich weiß es nicht bestimmt – daß Michael Polanyi speziell über Logik geschrieben hat. Aber auch er ist weder im Vorwort noch im Autorenindex zu finden. Noch dazu sind die beiden Bände Hayek geminderet und außerdem ist es “von” Hayek. Das bedeutet, daß beide das ganz über die Abschaffung des Autors – ein Österreichers Bundes Verfassungsgesetz – in diesem Fall nicht befolgt haben. (Wieser z.B. hat sein “von” in die von ohin 1921 verhaushalteten Ausgabe Böhm-Bawerk’s nicht mehr ohin). Man wurde das beim Februarmenschen üblich finden, aber bei Popper hätte ich es nicht vermintet. Ich wollte über das alles nicht schreiben, aber nachdem Dir die Sache erwähnt hast, möchten wir Dir nur sagen, daß wir mit dem, was Du scherbst, völlig übersturmen. Von der “Open Society” habe ich bisher nichts gewusst. (das ist leider charakteristische für meine Eussertigheit etc.) Nur als er 1946 Neuseeland verkess und erst noch Australien und dann nach [13] London ging war in der Zeitung die Rede von einem Buch, das entweder gerade heraus gekommen war oder herauskommen wurde und “which would worry the Marxists?” Ich dochte, daß es sich um logische, methodische Fragen handelte, wo es eben einen nicht orthodoxen Standpunkt vertet. Das schien mir den Einfluss Karl’s zu zeigen, denn Karl kann man ja auch nicht als orthodoxen Marxisten bezeichnen. Da Beispiel dabei eim ein Aulechnung nach rechts handelte wäre nur wie eingefallen. Nur so ist eben und ich habe mich, wie schon woff, wieder thamiert – “Plough” habe rechteilweise gelesen. Adele hat es pany gelesen und es hat ihr sehr gefallen. Berechnend für sie ist daß sie damitu englisch schriebt, so sehr ist sie in des Buch eingedringen. Leider ist sie dessen, was sie kann, arbeitet sie so ich als möglich. Bleibt alle gesund und alles für von Euruen.

Wawi

Briefinformationen

KPA: 58/11, 7-13

Spr Name
EN From Felix Schafer to Ilona Duczyńska and Kari Polanyi-Levitt (23 November 1964)
FR De Felix Schafer à Ilona Duczyńska et Kari Polanyi-Levitt (23 novembre 1964)
ES De Felix Schafer a Ilona Duczyńska y Kari Polanyi-Levitt (23 de noviembre de 1964)