Deutsches Leben und Schrifttum

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Deutscher Text zum Tippen

Fortsetzung

[1]-[3] England Kultur bliebt ländlich. Es gibt weder ein Patriziat nor städtische Lebens foremn eigentümlicher Art, noch ein politischer Bewusstsein des Bürgertums, welches dem Adel zu begegensen sich traut.

Das Land wird dafür von Hausindustrie durchsetzt; Reicht um und Kulturhöhe des Landes steigt sehr beträchtlich; Der Gegensatz von Stadt und Land …

Lecture I - Die Lagerung Deutschen Lebens zu Beginn der Neuzeit

Lecture II - Gottsucher: Von Meister Eckhart zu Luther und Kleist

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[22] Wir wollen heute dem Wesenszug des Deutschen folgen, der mit der Mystik nahebt, in Luther Reformation seine Fortsetzung findet und in idealistischer Philosophie und Romantik ausklingt.

(a) Eckhart, Luther, Jakob Böhme
(b) Kant, Fichte, Schelling, Hegel
(c) Herder, Novalis, Kleist

Wir wollen uns also hauptsächlich mit der Mystik beschäftigen, und dann kurz die Linie ihrer Forsetzung andeuten.

I. Was ist Mystik?

Ich und die Welt - Ich und d[ie] Raum und Zeit.
Die Wurzeln des fünf Seuse.
Die Geschichte der M. Fraue[n]mystik.

II. Mystik und Scholastik Eckharts Gestalt
Mystiker oder Scholastiker. Beides oder keines?
Was ist Scholastik?
Tradition Autorität Grabmann. Rosenberg. Schwarz.
Wissen und Glauben (Occam)

III. Angelus Silesius 1657
Der Cherubinische[r] Wandersmann.

IV. Jakob Böhme, 1575-1624 {mit Sibwerfled st Angelsus ≠} Schelling {Reogoninde} Natur

V. Luther Leben: Die Blitzszene --- Die Turmszene. Die Freiheit eines Christ enmenschen. Scholastik: Occam.

VI. Die idealistische Philosophie

VII. Herder - Novalis - Kleist Kleist zwischen Pflichtmystik (Kant) -> {Prinz} v. Hamburg und Gefühlsmystik {Katchen}, {Penthenka}

I. Was ist Mystik?

Mystik: die Augen schliessen den Mund halten einweihen (schaun)

[Mystik ist die Methode mit Hilfe kultischer Handlungen (gewisser Art) und ihnen entsprechenden seelischen Erlebnisse in Berührung mit dem Göttlichen zu kommen.......
Mystisch-kulitsche Gebräuche
Ekstase
psychische Technik der Meditation und Kontemplation zur mystisch-philosophichen Spekulation, die sich nur noch mit dem seelischen Prozess des mystischen Erkennens befasst, ihn vergeistigt, und durch eine besondere Denktechnik in einer eigenartigen Denkform ermöglicht.]

a. Subjekt-Objektspaltung aufgehoben.
Der Mensch ist die Welt.
Der Gegensatz zwischen jedem Ich und Du fällt.
“Nichts ist drinnen, nichts ist draussen; denn was innen, das ist aussen.”

Hindu: Tat twam asi: “Das bist Du” sagt der Mystiker zu allen Dingen.

Eckhart: “Das Auge darin ich Gott sie ist dasselbe Auge darin Gott mich sieht. Mein Auge und Gottes Auge ist ein Auge und ein Gesicht, und ein Erkennen une ein Wille.”

Damit verschwindet auch der Unterschied von Gott und Welt. Gott ist un allen Dingen und alle Dinge sind in Gott. So ist in allen Dingen und alle Dinge sind in Gott. So ist auch der Mensch in Gott und Gott in ihm. Gott selbst aber, der alles ist, wird gerade deshalb, weil in ihm alle erkennbaren Unterschiede aufgeben sind (und weil er der allgemeine und höchste Begriff ist), auch zum inhaltlich leersten, zu dem man nur durch lauter Verneinung aufsteigen kann, zum reinen Nichts. So sagt Eckehard; in Anschluss an seinen Meister Dionysius Areopagita, den Schöpfer der christlichen Mystik der verneinung. Eckehart: “Gott ist ein überschwebendes Wesen und eine überwesende Nichtheit.” Räumliche und zeitliche Unterscheidungen, durch die sich der Mensch in der Welt der Objekte orientier, werden als subjektive Beschränkungen aufgehoben.

Angelus Silesius: “Ich bin so gross als Gott, er ist als ich so klein; er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein.”

Inder: “Das kleinste in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel, der Ort der tausend Meilen jenseits des Meeres liegt, ist mir genau so nahe wie der Ort, auf dem ich stehe; Gottes Reichtum hat eine Breite und Weite, die weder weit noch breit ist.”

[24] Von Zeit aber sagt
Jakob Böhme: “Wem Zeit ist wie Ewigkeit und Ewigkeit wie Zeit: der ist befreit von allen Streit.”

Das Ich: Seuse über das Wesen der Mystik: So nimm denn das erste Wort vor, da heisst Sich oder Ich, und überlege was es bedeutet"! Und da wirst Du erkennen, dass jeder Mensch fünferlei Ich hat.
Das eine ich hat er gemein mit dem Steine, und das ist Wesen oder Sein;
eine anderes mit dem Kraute, und das ist Wachsen;
das dritte mit den Tieren, und das ist Empfinden;
das vierte mit allen Menschen Natur, in der alle anderen Menschen mit ihm eines sind;
das fünfte aber, was ihm recht eigentlich zukommt, ist sein persönlicher Mensch, sowohl der adelige des Geistes, wie der zufällige des Leibes.
Was ist nun dasjenige was den Menschen irreführt und seiner Seligkeit beraubt? Das ist allein das letzte Ich; denn es bewirkt dass der Mensch, stat wieder in Gott einzukehren, wie er doch sollte, sich nach aussen an sich selbst, [- das er als aus Blindheit sich selbst zueignet, Gottes ist, oder wenigstens dahin zielt und mit der Zeit in Schwachheiten dahinfliesst.]

Wer aber dieses Ich wahrhaft lassen möchte sollte in seiner Seele drei Dinge bedenken:
die Nichtigkeit des eigenen Ich betrachten, also sich selbst entsinken, erkennen dass aller Dinge Ich ausgeschlossen ist aus jenem Etwas; dass das eigene Ich dabei nimmer gänzlich vernichtet wird;
seine Selbstsucht aufgeben, wo diese in eigener wichtigtuender Kreatürlichkeit sich breitmachte.
Nicht ich leute, es leuchtet durch mich hindurch.
Nicht ich denke, es denkt in mir.
Nicht ich lebe, sondern ich werde gelebt.

Scheffler: “Ich weiss, dass ohne mich Gott nich ein Nu kann leben, werd ich zunicht, er muss vor Not den Geist aufgeben.”

Eckehart: “Wär ich nicht, so wäre Gott nicht.”
So braucht Gott den Menschen und der Mensch Gott zu seinem eigentlichen Leben.

Entdeckung mystischer Denkformen.

H. Leisegang: “Denkformen”, 1928.

[25] Die deutsche Frauenmystik des Mittelalters

Hildegard von Bingen gest. 1179
Elisabeth von Schönau gest. 1164

Frühscholastik. Rheingegend.
Die heilige Hildegard von Bingen “die erste deutsche Naturforscherin.” Ihr Hauptwerk: “Scivias, 26 Visionen. Ein an die Propheten des alten Bundes gemahnendes Darstellungsweise (nicht die gemütvolle Lyrik der deutschen Mystik des 14. Jahr.)
Von erhabener Schönheit, majestätisch.
[…]

Lecture III - Von Hegel und Marx zu Hitler

[36] In Hegel haben sowohl Marx wie Mussolini ihren Ursprung. Sowohl Fascismus als auch Bolschewismus gehen auf den absoluten Idealismus Hegels zurück. Hitler zeigt sich von beiden, freilich auch noch von Nietzsche beeinflusst.
In diesen staatsphilosophischen Denkern erhebt sich deutscher Geist zu Weltbedeutung. Weder Hegel, noch Marx noch Hitler können genannt werden, ohne weit über Deutschland hinausgreifende Entwicklungen zu berühren.

Was ist es was Hegels Denken zu universeller Wirkung gebracht hat? Wir wollen er eine Darstellung der einschlägigen Gedanken Hegels, Marxens und Hitler's geben, um dann zu einer kurzen Würdigengung zu schreiten, die bloss dies zum Zweck haben soll, die gegenseitigen Beziehungen der drei Stellungen/schärfer zu umreissen, ihre Ähnlichkeiten u. Unterschiede

A. Hegel

Nicht nur die Natur, sondern auch die Gesichte eine Werk Gottes in welchem die Vernunft herrscht.
Eine Entwickelung, im Sinne der Perfektibilität, des Fortschritts.
Die Vernunft verwirklicht sich, sie wird Wirklichkeit, in dem sie sich selbst begreift. Ein Prozess zunehmder

B. Marx

C. Hitler

Kritik

Marx über Hegel

Hitler

Lecture IV - Seele und Geist: Ludwig Klages und Othmar Spann

Lecture V - Österreichs Beitrag

Text Informations

Reference:
Lectures: Lectures – Extension - "Deutsches Leben und Schrifttum" – University of London - Gresham College – Notes and syllabus, 1939
KPA: 15/06