02/02 - Traduction française

From Karl Polanyi
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Description du KPI

Titre Manuscrit brouillon (non-publié) – s. t., 1920-1922
Auteur Polanyi, Karl
Description File consists of an unpublished hand-written draft manuscript in German by Karl Polanyi, a transcript typed in the 1980’s. 38p., and 10 unnumbered pages. Chapters contained in this file are titled "Der Glauben an die Wahrheiten der Wissenschaftslehre von der Soziologie", “Die ärztliche Wissenschaft bis zum Anbruch der grundlegenden naturwissenschaftlichen Entdeckungen", and "Die richtige Weise sich gegenüber der Zukunft zu verhalten". Also included in the file is a fragment of a transcript from the early 1920’s. This transcript consists of three pages for a chapter titled "Der Glauben an die Wahrheiten der Wissenschaftslehre von der Soziologie", and two pages for a chapter titled “Die ärztliche Wissenschaft bis zum Anbruch der grundlegenden naturwissenschaftlichen Entdeckungen". (See files: 01/53, 02/01, 02/03 to 02/09).
URI http://hdl.handle.net/10694/72
Date 2010-08-04

Sommaire

Nom M [1] T KP
La croyance dans la vérité de la scientificité de la sociologie 1-14 37-43+48-51 1-14
... + le nouveau scepticisme 45-47
La science médicale jusqu'à l'aube des découvertes scientifiques fondamentales 14-31 51-67 14-25
La bonne façon de se comporter face au futur 31-36 67-71 31-36
Toute l'ampleur de la responsabilité… 86-89 37-38
La politique doit redevenir une… 89-90 No page
.....verstanden wird, die ihrem Bau nach ebensowohl federal wie… 90-94 15-19
...... Ist nun dieser Erscheinungsfall, der auch für die Naturwissenschaften als möglich… 94-95 47?
Der allerwesentlichste Unterschied ist der, dass wir den Kranken auch ohne Art lassen können… 95-96 23g-23h

Fragments


Texte en allemand à traduire en français

La croyance dans la vérité de la scientificité de la sociologie

[37/1] Nous vivons dans un temps d'épreuve. Les nations et les classes, les États et les individus ont enduré des choses plus lourdes pendant six ans. Et personne ne doute que la mesure de la souffrance n'est pas encore totalement établie.

Rien ne serait plus naturel/évident que d'essayer de comprendre quelles ont été les causes de ces tourments et comment nous, individuellement ou collectivement, pourrions-nous boucher cette cause.

Le caractère nécessaire de poursuivre cette analyse n'est néanmoins ni sentie ni reconnue. La cause de ce fait étrange est simple et évidente. Ce n'est pas la première fois dans l'histoire de l'humanité, qu'elle se trompe trompée par son motif similaire sur les causes de nos souffrances et la nécessité d'efforts et de connaissances supplémentaires, parce que l'on croit généralement connaître la source de nos souffrances et qu'il n'y a aucun doute sur cette croyance de quelque côté que ce soit.

Le fait que la guerre mondiale ait été causée par le conflit d'intérêts déséquilibré des États concurrents et que la détresse sociale de l'Europe découle du conflit d'intérêts déséquilibré des classes opposées est une évidence. Anglais et Allemands, capitalistes et communistes, se rencontrent sur le terrain commun de leur même vision du monde commune. Les classes et les peuples, les États et les individus, tous vivent dans la foi la cause la plus profonde de la souffrance, qui semble être partagée par tous.

[38/2] Que c'est une foi bien fondée et solide comme le roc qui les remplit, se prouve dans leurs vies et leurs actions. Non seulement ils ont (intimement) cette croyance, mais leurs actes l'indiquent. Ils le scellent avec leurs vies.

Die Ansichten gehen zwar darüber weit auseinander, auf welche Weise die Wirtschaft zur Ursache der Weltkrise geworden ist und noch weiter entfernen sie sich von einander, wenn die Mittel angegeben werden sollen, die das Grundübel beheben könnten. Dieser Umstand macht aber niemanden irre.

Im ganzen und grossen zweifeln die Deutschen nicht daran, dass das was ihnen


Deutscher Text zum Tippen

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[50/11] Börsenkrachs gekannt haben. Im Gegenteil: die grössten Denker und Gelehrten aller Zeiten waren es, die die ersten Steine zu diesem Bau gelegt haben. Einige sind unbestritten Geisteshelden der gesammten Menschheitskultur. Wir nennen nur Leonardo da Vinci, Galileo Galilei, Vegalius, Descartes, Pascal, Bacon of Verulam, Robert Boyle. In der Geschichte der Einzelwissenschaften sind Borelli, Sanctorius, Sylvius, van Helmont, Paracelsus nich gering Namen. Unter diesen finden sich jene grossen Denker und Experimentatoren, die bis auf heute das unübertreffliche Vorbild der empirischen Naturwissenschaft bilden. Niemand wird verständigerweise sagen können, dass die Vertreter der ihm white space Sekte der white space gediegener Köpfe, modernere Geister, kritische Denker sind.

Und endlich handelt es sich auf diesem Gebiet um das Hereinbrechen eines der schwersten Schicksalsschläge, die je über die leibende Menschheit gekommen ist. Um eine grauenvollsten Plagen, die die ärmsten der Armen, die Kranken und Siechenden betroffen hat, die die Menschen dahinraffte wie Seuche und Krieg und deren Schatten das Leben aller Gesunden verdunkelte. Nicht wie ein Scheinübel das nur die moralischen white space, sondern wie ein “wirkliches” Übel das das Leben aller zu vernichten droht. Es ist dies die praktische Medizin bis zum Anfang des XIX Jahrhunderts.

Wir wollen an dem Beispiel der praktischen Medizin des XVII und XVIII Jahrhunderts, einen Zeitabschnitt der Jüngstvergangenheit, klaarlagen, dass die ersten grossen Entdeckungen der Physik, Chemie und Physiologie, die die Grundlagen zur modernen Naturwissenschaft gelegt haben, verhängnisvolle Folgen für die leitende Menschheit im Gefolge hatten. Dass da Erwachen des kritischen Geistes, in einer Intensität und white space wie sie uns heute unbekannt ist, der Leidenschaft [51] zur experimentellen und beobachtenden Forschung, in einer Heftigkeit, wie sie uns lange nicht mehr gegenwärtig ist, nicht verhindern konnten, dass die Fortschritte der Naturerkenntnis in der denkbar unkritischsten Weise vorzeitig auf die Heilkunde übertragen wurden. Und dass erste das rastlose Fortschreiten der Naturwissenschaften zu einem unvergleichlich grösseren Wissensstand, dieser voreiligen Übertragung Einhalt tun könnte und allmählich zu jener relativ unschädlichen medizinischen Wissenschaft führte, wie wir sie heute kennen. Es wird sich hierbei um ein Gebiet handeln, wie die gemeinsamen leiblichen Interessen aller Menschen, also die höchste denkbare Integration menschlichen Eigennutzes unmittelbar betroffen ist und und die Kontrolle ausübt. Und an diesem Beispiel soll es sich erweisen, dass dieser Eigennutz gerade es ist, der diese gefährlichen Verfahren erzwingt und dessen Druck so gross ist, dass keinerlei Einsicht der Nich-Betroffenen (der Gesunden) und kein Leiden der Betroffenen gross genug ist um dem verhängnisvollen Hang des leidenden Menschen Schranken zu setzen, damit er nicht jeder Erkenntnis, so unbestimmt und so unreif sie auch sei, sofort und unmittelbar der Linderung seiner Leiden zuführet, und ware das Ergebnis auch stets das niederschmetternste. Aus dieser Erkenntnis schrieb einer der grössten Geister des XVIII Jahrhunderts, François Quesnay, der Begründer der modernen Sozialphilosophie und Wirtschaftslehre, selbst Arzt und Naturforscher in seinen “Observations impartiales“ (1748) folgendes über diesen Wegenstand:

La science médicale jusqu'à l'aube des découvertes scientifiques fondamentales

[51/12] Même avant la période que Léonard de Vinci, van Helmont, Galilée, Vésale et Harvey ont commencé pour la physique, la chimie et la physiologie, ce n'était pas très bien pour l'humanité souffrante. L'art d'Hippocrate et son école avaient été perdus. Die sorgfältige Beobachtung des Kranken, die Berücksichtigung des ganzen Menschen in der Behandlung, die getreue Vergleichung der Krankheitssymptome und Krankheitsbilder, die exakte Aufzeichnung der Krankheitsgeschichten, das stets Gegenwärtighalten der Heilkraft der Natur, als der Hauptstütze des Arztes, die genaue Abwägung dessen wann es zum Eingreifen Zeit sei und die ständige Rücksicht auf den Kräftezustand des Patienten, die schonendende Art der Heilmethoden und das Streben die Leiden zu linder, die sorgsame Pflege des Unheilbaren und die weitgehende Anwendung von white space und Naturheilmitteln, vor allem aber die Unvoreingenommenheit gegenüber allerhand Spekulationen und Theorien, Erklärungen und Deutungen physiologischer und pathologischer Prozesse: das war zusammen mit jener Hochzeit perikleischer Kultur, der sie entstammte, untergegangen. Diese Medizin wusste wenig von Anatomie, Chemie, Physik und Physiologie. Sie war aber white space, gewiss oft heilbringend und wohl selten schädlich. Nicht aus einem skeptischen Kriticismus gegenüber voreiligen Systemen heraus, sondern aus einem kaum verständlichen Hang für gegenständliches floss es, dass die herkömmlichen vier Elemente und vier Elementarqualitäten, sowie einiges andere Begriffliche das aus der älteren griechischen Philosophie, gewissermassen axiomatisch, sich in der Hippokratischen Medizin vorfindet, in dieser Schule nie dazugeführt haben diese Begriffe anders als blosse Ausdrucks und Beschreibungsmittel zu benutzen, ohne ihnen ein eigenes unmaterielles Sein, oder gar eine bestimmende Grundfunktion für das Heilverfahren selbst zuzuschreiben, wie es im zweiten Jahr. nach unserer Zeitrechnung Galenus tat. Die Galenische Medizin hatte


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[56/15]

[57/16]

[58/17]

[59/18]

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[61/20]

[62/21]

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[66/25]

[67/26]

La bonne façon de se comporter face au futur

[67/26]

[68/27]

[69/28]

[70/29]

[71/30]


Toute l'ampleur de la responsabilité…

La politique doit redevenir une partie du chemin de la vie.

…verstanden wird, die ihrem Bau nach ebensowohl federal wie…

… Ist nun dieser Erscheinungsfall, der auch für die Naturwissenschaften als möglich…

Der allerwesentlichste Unterschied ist der, dass wir den Kranken auch ohne Art lassen können…

45-47

Man kann allerdings auch eine Summe von Lehrmeinungen Wissenschaft nennen, die wieder über ihren Gegenstand noch noch ihre Zwecke weder über ihre Methode noch über ihre Begriffe, weder über ihre Ausgangspunkte noch ein einziges ihrer Ergebnisse einer Ansicht sind, wenn diese Lehrmeinungen selbst und insbesondere der Widerstreit unter ihnen mit genügender Gelehrsamkeit geführt wird. Da wir letzteres nun keineswegs bestreiten wollen, so dünkt uns die Frage, ob es eine nationalökonomische Wissenschaft gibt oder nicht, als blosser Wortstreit, ganz und gar unwesentlich.

Le nouveau scepticisme

See also

Notes

  1. M: Pagination du manuscript dans l'archive; T: Pagination dans la transcription dans l'archive; KP: Pagination écrite par Karl Polanyi lui-même